Explosionsschutz, Explosionswesen

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Explosionsschutz ist ein wesentlicher Bestandteil der Sicherheitstechnik, der darauf abzielt, Explosionen zu verhindern oder ihre Auswirkungen zu minimieren. Dies ist besonders wichtig in Industrien, in denen explosive Atmosphären entstehen können, wie in der Chemie-, Petrochemie- und Lebensmittelindustrie. Der Explosionsschutz umfasst verschiedene Maßnahmen und Technologien, die in drei Hauptkategorien unterteilt werden können: primärer, sekundärer und tertiärer Explosionsschutz.

Primärer Explosionsschutz

Der primäre Explosionsschutz konzentriert sich auf die Vermeidung der Bildung explosionsfähiger Atmosphären. Dies kann durch verschiedene Methoden erreicht werden:

  1. Substitution: Ersetzen gefährlicher Stoffe durch weniger gefährliche Alternativen.
  2. Entfernung und Verdünnung: Reduzierung der Konzentration gefährlicher Stoffe unterhalb der Explosionsgrenze.
  3. Inertisierung: Verwendung von Inertgasen wie Stickstoff oder Kohlendioxid, um den Sauerstoffgehalt zu senken und so eine Explosion zu verhindern.
  4. Passivierung: Chemische Behandlung von Stoffen, um ihre Reaktivität zu verringern.

Sekundärer Explosionsschutz

Der sekundäre Explosionsschutz zielt darauf ab, Zündquellen zu vermeiden, die eine Explosion auslösen könnten. Dies umfasst:

  1. Vermeidung von heißen Oberflächen: Sicherstellen, dass Oberflächen nicht heiß genug werden, um eine Zündung zu verursachen.
  2. Vermeidung von Funkenbildung: Einsatz von funkenfreien Werkzeugen und Geräten.
  3. Erdung und Potentialausgleich: Vermeidung elektrostatischer Aufladungen durch Erdung und Potentialausgleich.

Tertiärer Explosionsschutz

Der tertiäre Explosionsschutz befasst sich mit der Begrenzung der Auswirkungen einer Explosion, falls diese dennoch auftreten sollte. Zu den Maßnahmen gehören:

  1. Druckfeste Bauweise: Konstruktion von Anlagen und Gebäuden, die dem Explosionsdruck standhalten können.
  2. Explosionsdruckentlastung: Einbau von Druckentlastungseinrichtungen wie Explosionsklappen oder -ventilen, die den Druck sicher ableiten.
  3. Explosionsunterdrückung: Einsatz von Systemen, die eine beginnende Explosion schnell erkennen und unterdrücken können.

Gesetzliche Bestimmungen und Normen zum Explosionsschutz

Der Explosionsschutz wird durch verschiedene gesetzliche Bestimmungen und Normen geregelt. In der Europäischen Union sind die ATEX-Richtlinien (ATmosphères EXplosibles) von zentraler Bedeutung. Diese Richtlinien legen Anforderungen an Geräte und Schutzsysteme fest, die in explosionsgefährdeten Bereichen verwendet werden. In Deutschland sind die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und die Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) maßgeblich1.
Einteilung explosionsgefährdeter Bereiche
Explosionsgefährdete Bereiche werden in Zonen eingeteilt, je nach Häufigkeit und Dauer des Auftretens explosionsfähiger Atmosphären:

  1. Zone 0: Bereich, in dem explosionsfähige Atmosphären ständig oder über lange Zeiträume vorhanden sind.
  2. Zone 1: Bereich, in dem explosionsfähige Atmosphären gelegentlich während des normalen Betriebs auftreten.
  3. Zone 2: Bereich, in dem explosionsfähige Atmosphären normalerweise nicht auftreten und, wenn doch, dann nur kurzzeitig

Sicherheitstechnische Kenngrößen zum Explosionsschutz

Zur Bewertung der Explosionsgefahr werden verschiedene sicherheitstechnische Kenngrößen herangezogen, wie z.B. die untere und obere Explosionsgrenze, die Zündtemperatur und der maximale Explosionsdruck. Diese Kenngrößen helfen dabei, die notwendigen Schutzmaßnahmen zu bestimmen und die Sicherheit in explosionsgefährdeten Bereichen zu gewährleisten.

Fazit

 

Explosionsschutz ist ein komplexes und vielschichtiges Thema, das eine sorgfältige Planung und Umsetzung erfordert. Durch die Kombination von primären, sekundären und tertiären Schutzmaßnahmen sowie die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen und Normen kann das Risiko von Explosionen erheblich reduziert werden. Dies trägt nicht nur zur Sicherheit der Mitarbeiter bei, sondern schützt auch Anlagen und die Umwelt.

 

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